Nächste Konzerte

Freitag, 31. Mai und Samstag, 1. Juni 2024 in der Matthäuskirche am Kulturforum, Berlin

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:: Hörprobe ::

Il est bel et bon
Pierre Passereau, um 1509 – 1547
Aufnahme vom 24.4.2016
Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin

Weitere Aufnahmen
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Johann Hermann Schein: Israels Brünnlein

Geistliche Madrigale

Handzettel

Die Madrigalsammlung Israelis Brünnlein ist in der Literatur noch unter einem weiteren Namen zu finden: Fontana d’Israel. Der italienische Titel zollt der Herkunft der Musikgattung Madrigal Tribut, welche im 14. Jahrhundert in Italien entstand.

Diese Musik benutzte die in der geistlichen Musik entwickelte vokale Mehrstimmigkeit zur Vertonung weltlicher Gedichte und Texte, und legte besonderen Wert auf die musikalische Ausgestaltung der Textinhalte. Es wurde nun auf Italienisch und nicht mehr auf Latein gesungen. Dadurch waren Madrigale einem breiteren Publikum leichter zugänglich. Zudem wurden die strengen Kompositionsregeln der damaligen geistlichen Musik aufgeweicht, so dass sich das Madrigal zu einem hochinteressanten Experimentierfeld für Kompositionstechniken entwickelte.

Genau dies sind wohl auch die Punkte, die den Leipziger Thomaskantor Schein dazu brachten, knapp dreihundert Jahre nach Entstehung dieser Musikgattung eine Sammlung von Madrigalen zu veröffentlichen. Denn über die Jahre wurde das Madrigal über verschiedene Wege in ganz Europa verbreitet; zum einen kursierten die Noten, aber es fand auch ein Künstleraustausch statt, indem sowohl Italiener nach Deutschland kamen, als auch deutsche Komponisten nach Italien reisten. Schein gehörte zwar nicht zu diesen reisenden Komponisten, doch ist von einigen Italienreisen seines Freundes und Kollegen Heinrich Schütz berichtet.

Schein, der den Anspruch hatte, mit seiner Musik sowohl „Christlicher Andacht, bey verrichtung des Gottesdienstes und auch ziemlicher ergötzlichkeit bey ehrlichen Zusammenkünfften, alternis vicibus zu dienen“ (Vorwort zum Banchetto musicale), also sowohl Musik für die Messe als auch zum erbaulichen Vergnügen bei ehrlichen, außerkirchlichen Veranstaltungen zu schreiben, bediente sich des Madrigals daher in einer leicht abgewandelten Version: Der Kompositionstechnik blieb er im Wesentlichen treu, doch die im italienischen Original meist verwendeten Liebesliedtexte ersetzte er unter dem Eindruck des Dreißigjährigen Krieges durch Bibelsprüche des Alten Testaments. Und somit schuf er einen der anerkannten Höhepunkte bildhafter musikalischer Textdarstellung.

Programm

Johann Hermann Schein (1586 - 1630)

„Herr, ich bin dein Knecht“
(aus Israels Brünnlein 1 / Psalm 116, 16-17)

„Freue dich des Weibes deiner Jugend“
(Israels Brünnlein 2)

„Ich lasse dich nicht“
(Israels Brünnlein 4 / 1. Mose 32, 27b und Psalm 4,9b)

„Dennoch bleibe ich stets an Dir“
(Israels Brünnlein 5 / Psalm 73, 23-24)

„Zion spricht: Der Herr hat mich verlassen“
(Israels Brünnlein 7 / Jesaja 49, 14-16)

„Da Jakob vollendet hatte“
(Israels Brünnlein 10)

„Lieblich und schöne sein ist nichts“
(Israels Brünnlein 11)

„Ich freue mich im Herren“
(Israels Brünnlein 14 / Jesaja 61, 10)

„Herr, lass meine Klage“
(Israels Brünnlein 17, Psalm 119, 169-171)

„Ach Herr, ach meiner schone“
(Israels Brünnlein 19)

„Was betrübst du dich, meine Seele“
(Israels Brünnlein 21 / Psalm 42, 12 - Psalm 43, 5)

Konzerte

13. Oktober 2007
19:30 Uhr
St. Canisius

Witzlebenstr. 27-29
14057 Berlin

14. Oktober 2007
17:00 Uhr
St. Peter und Paul

Wusterhausen a. d. Dosse