Nächste Konzerte

Freitag, 31. Mai und Samstag, 1. Juni 2024 in der Matthäuskirche am Kulturforum, Berlin

Hier können Sie unseren Newsletter abonnieren, um frühzeitig über anstehende Termine und Konzert-Orte informiert zu sein. 

:: Hörprobe ::

Il est bel et bon
Pierre Passereau, um 1509 – 1547
Aufnahme vom 24.4.2016
Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin

Weitere Aufnahmen
Youtube-Kanal

Romantische Chormusik

Brahms, Bruch, Mendelssohn-Bartholdy, Stanford, Sullivan u.a.

come again!

„cantamus berlin“ präsentiert Ihnen ein Programm aus deutscher und englischer

a-cappella-Chormusik der Romantik. Um einen möglichst umfangreichen Eindruck dieser kulturellen Epoche zu hinterlassen, erklingen im ersten Teil des Konzertes geistliche Vokalwerke, im zweiten dann weltliche Vertonungen.

Das romantische Zeitalter der Musik schloss sich an die Klassik an und war die beherrschende Stilrichtung des 19. Jahrhunderts. Ursprünglich entwickelte es sich als literarische Bewegung. In der Musik trat es bald als neue Tonsprache in Erscheinung, löste sich von klassischer Strenge in Form und Harmonie, überschritt diese und betonte den gefühlvollen Ausdruck.

Johannes Brahms und Felix Mendelssohn-Bartholdy gehören mit zu den bedeutendsten Vertretern der deutschen Romantik; ihre großen Sinfonien, Oratorien und nicht zuletzt die heute noch in jedem Chorrepertoire gepflegte a-cappella-Literatur prägten die Musik dieser Zeit entscheidend.

Der frühromantische Mendelssohn wirkte einige Jahre seines Lebens als Kapellmeister in Berlin, eingesetzt vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV., erhielt zu Lebzeiten aber seine größte Aufmerksamkeit als Leiter des Gewandhausorchesters in Leipzig. In seiner Motette „Herr, nun lässest du deinen Diener“ zitiert er die neutestamentlichen Worte des greisen Simeon, der nicht eher zu sterben im Stande ist, ehe er den Messias gesehen hat. Schließlich, am Ziel seines Lebensweges, nimmt er mit jenen dankbaren Worten den kleinen Jesus in seine Arme.

Johannes Brahms arrangierte und widmete sich in vielen seiner Solo- und Chorlieder volkstümlichen Weisen. Aus den „Weltlichen Gesängen“ op. 93a erklingen „Der bucklichte Fiedler“, ein im rheinischen Volksliedgut überlieferter Hexenmythos, sowie die Vertonung des kleinen Goethe-Gedichtes „Beherzigung“. In der strophisch angelegten „Waldesnacht“ aus dem Jungbrunnen von Paul Heyse tritt das lyrische Ich als tief enttäuschter, resignierter Liebender auf, der seine Worte mit Metaphern der Natur ummantelt und seinen letzten Frieden in der Einsamkeit des Waldes sucht.

Aus der Feder von Max Bruch stammt die Vertonung des Mörike-Gedichtes „Gebet“, der romantische Kirchenmusiker Joseph Rheinberger komponierte die Motette „Jesu, dulcis memoria“ aus den „Sechs Hymnen“ op. 58. Die schon im Mittelalter bekannten Worte heißen: „Jesus, wie süß ist die Erinnerung, die Quelle echter Herzensfreude.“

Einen fröhlichen „Frühlingsgruß“ wird „cantamus berlin“ mit Musik von Carl Reinecke verschicken.

Die Bandbreite englischer Romantik erscheint nicht weniger abwechslungsreich. Edward Elgar ist einer der auch noch heute berühmtesten Komponisten des Königreiches. Seine Hymne „Land of hope and glory“ erklingt unter anderem jedes Jahr bei der „Last night of the proms“. Gemeinsam mit dem Iren Charles Villiers Stanford trug er Ende des 19. Jahrhunderts entscheidend zur Erneuerung der englischen Musik bei. Stanford wählte für seine Motette „Justorum animae“ die gleichen Bibelverse, wie sie u.a. Johannes Brahms in einer großen Chorfuge seines Oratoriums „Ein deutsches Requiem“ verwendete - „Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand und keine Qual rühret sie an. In den Augen der Unverständigen sind sie tot, aber sie sind in Frieden.“

Ralph Vaughan Williams, der in seinem Choralhymnus „All people that on earth“ eine Melodie und Text des Genfer Psalters aus dem Jahr 1551 harmonisierte, lernte u.a. bei Max Bruch in Berlin und Charles Wood in Cambridge. Der irische Komponist Wood seinerseits hatte bei Charles Villiers Stanford am Royal College of Music in London studiert. Sein „Oculi omnium“ ist der Text eines bekannten Tischgebetes: „Aller Augen warten auf dich, Herr, und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit.“

Sir Arthur Sullivan erhielt Unterricht am Leipziger Konservatorium bei Carl Reinecke und ist heute vor allem mit seinen Operetten in Zusammenarbeit mit dem Librettisten William Schwenck Gilbert in Erinnerung geblieben. Sein anrührendes Abendlied „The long day closes“ soll das Publikum aus der Welt der Romantik in eine hoffentlich angenehme Frühlingsnacht begleiten.

Programm

Ralph Vaughan Williams (1872 - 1958)
„All people that on earth“ (Hymnus)


Max Bruch (1838 - 1920)
„Gebet“ (Eduard Mörike)

Charles Villiers Stanford
 (1852 -1924)
„Justorum animae“ op. 38, Nr. 1

Charles Wood (1866 - 1926)
„Oculi omnium“

Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809 - 1847)
„Herr, nun lässest du deinen Diener“ op. 69, Nr. 1

Josef Gabriel Rheinberger (1839 - 1901)
„Jesu, dulcis memoria“ op. 58, Nr. 4

Lesung aus Heinrich Heine (1797-1856) „Neuer Frühling“

Stephan Schäfer, Schauspieler

Carl Reinecke
 (1824 - 1910)
„Frühlingsgruß“ op. 14, Nr. 2

Edward Elgar (1857 - 1934)
„As torrents in summer“

Johannes Brahms
 (1833 - 1897)
„Der bucklichte Fiedler“ op. 93a, Nr. 1
„Beherzigung“ op. 93a, Nr. 6
„Waldesnacht“ op. 62, Nr. 3

Arthur Sullivan (1842 - 1900)
„The long day closes“

Konzert Romantische Chormusik, Berlin St. Canisius, April 2008

Konzerte

19. April 2008
19:30 Uhr
St. Canisius

Witzlebenstr. 27-29
14057 Berlin

20. April 2008
17:00 Uhr
Ev. Kirche

Gartenstr. 19
16548 Berlin – Glienicke/Nordbahn